Time-and-Material-VertragEin Time-and-Material-Vertrag (T&M) ist eine flexible Vertragsform, bei der die Vergütung auf der Grundlage der tatsächlich aufgewendeten Zeit (Stunden oder Tage) und der verbrauchten Materialien erfolgt. Diese Vertragsart ist besonders geeignet für Projekte mit variablen Anforderungen, bei denen der Arbeitsaufwand nicht im Voraus genau bestimmt werden kann. Nachfolgend wird ein Time-and-Material-Vertrag mit wesentlichen Klauseln, optionalen Regelungen und Alternativen vorgestellt.
1. Grundstruktur eines T&M-VertragsPräambelDieser Vertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen: - Auftraggeber (Kunde): [Name, Adresse, Ansprechpartner]
- Auftragnehmer (Dienstleister): [Name, Adresse, Ansprechpartner]
- Ziel ist die DurchfĂĽhrung eines Projekts auf Time-and-Material-Basis.
2. Wesentliche Klauseln eines T&M-Vertragsa) Vertragsgegenstand- Projektbeschreibung:
- Klarstellung des Projektrahmens, z. B. „Erstellung einer responsiven Website“.
- Flexibilität:
- Der Vertrag ermöglicht Änderungen und Ergänzungen während der Projektdauer.
b) Abrechnungsbasis- Zeithonorare:
- Abrechnung erfolgt auf Basis der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden oder -tage.
- Stundensatz: [z. B. 150 € netto].
- Tagessatz: [z. B. 1.200 € netto, bei einem 8-Stunden-Tag].
- Materialkosten:
- Alle Kosten für Verbrauchsmaterialien (z. B. Lizenzen, Tools) werden separat berechnet.
- Nachweispflicht: Alle Materialien mĂĽssen mit Belegen dokumentiert werden.
c) Arbeitsumfang (Scope)- Initialer Projektumfang wird im Anhang beschrieben.
- Änderungen und Erweiterungen sind jederzeit möglich, erfordern jedoch eine schriftliche Bestätigung durch beide Parteien.
d) Zahlungsbedingungen- Abrechnung erfolgt monatlich auf Basis der geleisteten Stunden oder Tage.
- Zahlungsziel: [z. B. 14 Tage nach Rechnungserhalt].
- Nachweise: Jede Rechnung wird durch einen Tätigkeitsbericht ergänzt.
e) Ă„nderungen und Anpassungen- Ă„nderungen an den Anforderungen werden durch Change Requests dokumentiert.
- Die Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenaufwand werden vom Auftragnehmer geschätzt und vom Auftraggeber genehmigt.
f) Haftung- Der Auftragnehmer haftet nur für grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz.
- Haftungsbeschränkung: Maximale Haftungssumme entspricht dem [zweifachen] des bis dahin abgerechneten Betrags.
g) Kündigung- Beide Parteien können den Vertrag mit einer Frist von [z. B. 30 Tagen] kündigen.
- Nach KĂĽndigung sind alle bis dahin erbrachten Leistungen und Kosten abzurechnen.
3. Optionale Klauselna) Obergrenze fĂĽr Kosten (Cap)- Eine maximale Budgetgrenze wird vereinbart.
- Beispiel: „Das Projektbudget darf [50.000 €] nicht ĂĽberschreiten. Der Dienstleister informiert den Kunden, wenn 80 % des Budgets erreicht sind.“
b) Bonusregelung- Der Auftragnehmer erhält einen Bonus, wenn das Projekt vorzeitig oder unterhalb des Budgets abgeschlossen wird.
- Beispiel: „Ein Bonus von 5 % des Projektbudgets wird gezahlt, wenn das Projekt mindestens 20 % unterhalb des Maximalbudgets bleibt.“
c) Leistungsabhängige Klausel- Teile der Vergütung können an bestimmte Ergebnisse geknüpft werden.
- Beispiel: „Eine zusätzliche Zahlung von [5.000 €] erfolgt bei Erreichen von Meilenstein X.“
d) Eskalationsmechanismus- Streitigkeiten werden zunächst intern behandelt.
- Falls keine Lösung erzielt wird, erfolgt Mediation durch einen unabhängigen Dritten.
e) Vertraulichkeit und Datenschutz- Beide Parteien verpflichten sich, vertrauliche Informationen des anderen nicht an Dritte weiterzugeben.
- Der Auftragnehmer verpflichtet sich zur Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
4. Alternativen zu T&M-Verträgena) Festpreisverträge- Beschreibung: Feste Vergütung für klar definierte Leistungen.
- Vorteile:
- Kostenkontrolle fĂĽr den Kunden.
- Nachteile:
- Geringe Flexibilität bei Änderungen.
b) Agiler Vertrag- Beschreibung: Iterative Zusammenarbeit in Sprints.
- Vorteile:
- Flexibilität durch Anpassung nach jedem Sprint.
- Nachteile:
- Höherer Kommunikationsaufwand.
c) Hybrider Vertrag- Beschreibung: Kombination aus Festpreis fĂĽr Basisanforderungen und T&M fĂĽr Ă„nderungen.
- Vorteile:
- Bietet Planungssicherheit und Flexibilität.
- Nachteile:
5. ZukĂĽnftige Entwicklungena) Smart Contracts- Automatisierung der Abrechnung:
- Arbeitsstunden oder Materialkosten können automatisch erfasst und abgerechnet werden.
b) Integration von KI- Einsatz von KI zur ProjektĂĽberwachung:
- Automatische Schätzung des Zeitaufwands und frühzeitige Erkennung von Budgetüberschreitungen.
c) Internationale Harmonisierung- Harmonisierung rechtlicher Standards für T&M-Verträge im internationalen Kontext.
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